20 November 2025

Sollten Sie in Deutschland einen Batteriespeicher mit Solarstrom koppeln – und welches Modell bringt den größten Mehrwert?

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Sollten Sie in Deutschland einen Batteriespeicher mit Solarstrom koppeln – und welches Modell bringt den größten Mehrwert?

​Deutschland hat im vergangenen Jahr 13 GW neue Solarkapazität installiert und damit die Gesamtkapazität auf 104 GW erhöht. Mit zunehmender Einspeisung kannibalisieren Solaranlagen zunehmend ihren eigenen Wert, und die Capture Rates sinken auf unter 50 %.

Eigenständige Batteriespeicher (BESS) stehen am anderen Extrem: Die Renditen sind hoch, oft über 14 % IRR, aber über 500 GW an Batterieprojekten warten auf einen Netzanschluss. Hohe Renditen – aber begrenzte Anschlussmöglichkeiten.

Die Kopplung von Solar- und Speicheranlagen ist zur naheliegenden Lösung geworden: Sie schützt den Wert der Solaranlage und umgeht Verzögerungen beim Netzanschluss, sodass Speicher schneller ans Netz gehen können.

Entwickler testen aktuell verschiedene Vermarktungswege, um Rendite und Zugang auszubalancieren.

Der schnellste Weg zum Markt ist meist die grüne Konfiguration: Eine Batterie wird hinter einen bestehenden Solaranschluss gesetzt und kann ins Netz einspeisen, aber nicht aus dem Netz laden. So wird die Warteschlange umgangen, aber IRRs von etwa 6 % sind schwer zu rechtfertigen, wenn keine zusätzliche Unterstützung erfolgt.

Graue Modelle und geförderte Innovationstender-Projekte schneiden deutlich besser ab und erreichen oft 13 % IRR. Doch auch sie liegen unter den uneingeschränkten Renditen von Standalone-Speichern – daher die Frage: Warum überhaupt koppeln?

Weil Projekte ohne Netzanschluss gar nicht gebaut werden und eigenständige Solaranlagen nur 4 % IRR erzielen.

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass über 80 % der Entwickler planen, ihren neuen Solarprojekten Speicher hinzuzufügen.

Dieser Beitrag untersucht die optimale Konfiguration für gekoppelte Solarprojekte in Deutschland und was der Co-Location-Boom für die nächste Ausbaustufe von Speichern bedeutet.

Drei Netzanschluss-Modelle erklären die große Rendite-Spanne

Merchant mit Netzzugang (grau): Die Batterie lädt und entlädt über den Netzanschluss und schöpft den vollen Merchant-Stack ab.

Merchant ohne Netzzugang (grün): Nur Entladung. Die Batterie sitzt hinter dem Solarmesspunkt, umgeht die Netz-Warteschlange, erzielt aber nur begrenzte Merchant-Erlöse.

Innovationstender (gefördertes Grün): Nur Entladung, aber mit Förderung. Für eingespeisten Strom wird eine Prämie gezahlt, die fehlende Netznutzung ausgleicht und die Rendite stabilisiert.

Die folgenden Abschnitte zeigen, wie jede Konfiguration funktioniert, welche Erlöse erzielt werden und was das für Dimensionierung und Bankfähigkeit bedeutet.

Merchant „Grau“: Fast wie Standalone-Renditen

Graue gekoppelte Batterien sind am wenigsten eingeschränkt und erzielen die höchsten Renditen von 12–14 %, fast identisch zu Standalone-Batterien.

Die Hauptbegrenzung ist der geteilte Netzanschluss. Werden Solaranlage und Batterie unabhängig optimiert – etwa bei Nachrüstungen mit unterschiedlichen Eigentümern – wollen beide Assets oft gleichzeitig einspeisen, was die Batterieerlöse senkt.

Werden beide Assets jedoch gemeinsam optimiert, profitiert das Projekt vor allem von der Batterie. Das gezielte Abregeln der Solaranlage kann den Projektwert steigern, indem die Flexibilität der Batterie erhalten bleibt. Bei diesem hybriden Ansatz steht die maximale Verschiebung von Solarstrom von Niedrig- zu Hochpreisstunden im Fokus.

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