Deutschland hat im vergangenen Jahr 13 GW Solarkapazität hinzugefügt und damit insgesamt 104 GW erreicht. Mit zunehmender Solar-Einspeisung kannibalisieren die Anlagen ihren eigenen Wert, und die Capture Rates sinken auf unter 50 %.
Eigenständige Batteriespeicher (BESS) stehen am anderen Ende des Spektrums. Die Renditen sind hoch, oft über 14 % IRR, aber mehr als 500 GW an Batterieprojekten warten auf einen Netzanschluss. Hohe Renditen, aber begrenzte Anschlussmöglichkeiten.
Die Kopplung von Solar und Speicher ist zur naheliegenden Lösung geworden: Sie schützt den Solarwert und umgeht Netzanschluss-Wartezeiten, sodass Speicher schneller ans Netz gehen können.
Entwickler testen derzeit verschiedene Vermarktungsmodelle, um Rendite und Zugang auszubalancieren.
Der schnellste Weg zum Markt ist meist eine grüne Konfiguration, bei der eine Batterie hinter einem bestehenden Solaranschluss platziert wird und ins Netz einspeisen, aber nicht aus dem Netz laden kann. Das vermeidet Warteschlangen, aber ~6 % IRR sind ohne zusätzliche Unterstützung schwer zu rechtfertigen.
Graue Modelle und geförderte Innovationsausschreibungen schneiden deutlich besser ab und erreichen oft 13 % IRR. Dennoch liegen sie unter den unbeschränkten Eigenständigen-Renditen – was die einfache Frage aufwirft: Warum überhaupt koppeln?
Weil Projekte ohne Netzanschluss nicht gebaut werden und reine Solaranlagen nur 4 % IRR erzielen.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass über 80 % der Entwickler planen, Speicher zu künftigen Solarprojekten hinzuzufügen.
Dieser Artikel untersucht die optimale Konfiguration für gekoppelte Solarprojekte in Deutschland und was der Kopplungsboom für die nächste Phase des Speicher-Ausbaus bedeuten könnte.
Drei Netzanschlussmodelle erklären die große Bandbreite der Renditen
Merchant mit Netzeinspeisung (grau): Die Batterie lädt und entlädt über den Netzanschluss und erzielt die volle Marktvergütung.
Merchant ohne Netzeinspeisung (grün): Nur Entladung. Die Batterie sitzt hinter dem Solarmessgerät und umgeht die Netzanschluss-Warteschlange, erzielt aber nur begrenzte Markterlöse.
Innovationsausschreibung (gefördertes Grün): Nur Entladung, aber mit Förderung. Für jede exportierte Kilowattstunde wird eine Prämie gezahlt, die den fehlenden Netzbezug ausgleicht und die Rendite stabilisiert.
Die folgenden Abschnitte erläutern, wie jede Konfiguration funktioniert, was sie einbringt und was das für Dimensionierung und Bankfähigkeit bedeutet.
Merchant „grau“: Fast wie eigenständige Renditen
Grau gekoppelte Batterien sind am wenigsten eingeschränkt und erzielen mit 12–14 % die höchsten Renditen – fast identisch mit eigenständigen Speichern.
Die Hauptbegrenzung ist der geteilte Netzanschluss. Wenn Solaranlage und Batterie unabhängig optimiert werden – etwa bei Nachrüstungen mit unterschiedlichen Eigentümern – wollen beide Assets oft gleichzeitig einspeisen, was zu niedrigeren Batterieerlösen führt.




