Das australische NEM wird in den nächsten drei Jahren einen enormen Zuwachs an großflächigen Batteriespeicherkapazitäten erleben. Bis Ende 2027 könnten 16,8 GW an Batterieprojekten im National Electricity Market (NEM) ans Netz gehen. Dies würde eine Verneunfachung der Batteriespeicherkapazität in nur drei Jahren bedeuten – aktuell sind 2 GW in Betrieb.
Was treibt diesen Ausbau der Batteriespeicher voran? Und wie unterscheiden sich die neuen Batteriespeicher von den bisherigen im NEM?
Zusammenfassung
- Im NEM befinden sich 16,8 GW großflächige Batteriespeicher in der Pipeline. Wir gehen jedoch davon aus, dass bis Ende 2027 nur 12,5 GW tatsächlich in Betrieb sein werden – das entspricht dennoch dem Siebenfachen des Niveaus von 2024.
- Das Wachstum wird von New South Wales, Queensland und Victoria angeführt, insbesondere durch den Kohleausstieg und unterstützt durch eine Welle von Großbatterien >300 MW.
- Die Speicherdauer der Batterien steigt: 95 % der zukünftigen Kapazität wird mindestens 2 Stunden betragen, die durchschnittliche Dauer steigt voraussichtlich von 1,5 auf 2,5 Stunden bis 2027.
- Ein Drittel der Pipeline ist mit erneuerbaren Energien gekoppelt, unterstützt durch wirtschaftliche Faktoren und politische Maßnahmen wie das Capacity Investment Scheme (CIS).
- Private Entwickler dominieren die Pipeline: 75 % der Kapazität werden ohne staatliche Verträge vorangetrieben.
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Die Pipeline ist eine Datenbank von Batterieprojekten im NEM. Sie basiert auf der Generation Information-Datei des australischen Netzbetreibers (AEMO) und weiteren Quellen. Jedes Projekt hat ein geschätztes kommerzielles Inbetriebnahmedatum, das auf Pressemitteilungen, Berichten, Firmenwebsites oder direkter Bestätigung der verantwortlichen Unternehmen basiert.
Die Prognose ist die Einschätzung von Modo Energy, wie viel Kapazität tatsächlich ans Netz gehen wird. Dies basiert auf dem Entwicklungsstand der Projekte in der Pipeline sowie historischen Trends wie Verzögerungen und Stornierungen.
Tatsächlicher Ausbau bleibt hinter der Pipeline zurück... könnte aber dennoch die BESS-Kapazität in drei Jahren versiebenfachen
Von den 16,8 GW BESS-Kapazität in der Pipeline gehen wir davon aus, dass 12,5 GW bis Ende 2027 tatsächlich in Betrieb gehen werden. Dennoch würde dieser Ausbau eine der aktuell installierten Batteriekapazität in den nächsten drei Jahren bedeuten.