Am Sonntag, den 2. Juli 2023, fielen die Strompreise in fast ganz Europa auf außergewöhnlich niedrige Werte, wobei in vielen Teilen des Kontinents neue Negativrekorde aufgestellt wurden. Warum? Hohe Einspeisung aus Wind- und Solarenergie traf auf eine geringe Nachfrage.
Rekordtief bei Strompreisen in Großbritannien
- 🔻 Ein neuer Rekordwert wurde am EPEX-Stundenmarkt für den Folgetag mit £-70/MWh erreicht.
- ⌛ Die Day-Ahead-Preise blieben über 17 aufeinanderfolgende Stunden negativ
- 💥 Im Intraday-Handel fiel der Preis zeitweise auf £-120/MWh
Batteriespeicher profitieren mit der richtigen Strategie
Negative Preise bedeuten, dass Batterien fürs Laden bezahlt werden können. Da die Day-Ahead-Preise jedoch so lange negativ waren, gab es in diesem Markt nur eine Handelsmöglichkeit: am Abend, wenn die Preise wieder stiegen.

Die meisten Systeme verfügen nur über kurze Speicherzeiten, sodass der Nutzen des Ladens zu negativen Preisen begrenzt ist, es sei denn, es gibt einen Absatzmarkt für diesen Strom.
Daher war der Handel über verschiedene Märkte und Dienstleistungen hinweg entscheidend, um den Wert der Speicher am Tag zu maximieren.
- Im Intraday- und Bilanzierungsmarkt ergaben sich zusätzliche Möglichkeiten für weitere Lade-/Entladezyklen, da die Preise mehrmals zwischen positiv und negativ schwankten.
- Im Balancing Mechanism gab es Angebote für Batterien, was eine weitere Möglichkeit bot, Energie zu verkaufen.
Höhere Preise für Frequenzdienstleistungen aufgrund negativer Strompreise
Die Preise für Frequenzdienstleistungen stiegen, was sich mit dem Handel kombinieren ließ.

Die Preise für Dynamic Containment stiegen sprunghaft an, da National Grid ESO zusätzliche Mengen beschaffte, um das System zu sichern. Über Nacht wurden am 2. Juli 2023 etwas mehr als 1,4 GW für den Niedrigfrequenzdienst beschafft, und am Morgen des 3. Juli 2023 wurde mit 1.425 MW ein neuer Rekord aufgestellt.
Noch höhere Preise gab es im Dienst Dynamic Regulation Low. Im Durchschnitt wurden nur 94 MW beschafft, obwohl dies eine gute Gelegenheit für Batterien während negativer Preise bot. Die Preise für Dynamic Regulation High blieben niedrig, obwohl die Mengen auf dem niedrigsten Stand seit Januar lagen – nur 48 MW während EFA-Block 2.
Das sind die wichtigsten Schlagzeilen – demnächst beleuchten wir, wie sich die Strategien für Batteriespeicher im Tagesverlauf unterschieden haben.



