Frankreichs Batteriespeicherflotte wächst weiter und steuert darauf zu, in diesem Quartal 1,46 GW zu erreichen. Das Wachstum verläuft langsamer als im solarintensiven Deutschland. Dennoch steigt die Kapazität, angetrieben durch eine dichte Schicht verteilter Batterien und aufkommende Leuchtturmprojekte.
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Aktuelle Kapazitäten und Speicherzeiten, die die Flotte prägen
- Wo Projekte gebaut werden und welche Entwickler führend sind
- Wie sich der Ausbau bis 2030 entwickeln wird
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Wichtige Erkenntnisse
- Frankreichs Batterieflotte wächst weiter und steuert darauf zu, in diesem Quartal 1,46 GW zu erreichen.
- Die Speicherzeiten nehmen zu: von aktuell durchschnittlich 1,1 Stunden auf neue Anlagen mit etwa 1,7 bis 2 Stunden.
- Zwei Wachstumspfade prägen den Markt: wenige Großprojekte über 100 MW und eine dichte Schicht verteilter 1-MW-Standorte.
- Der französische Entwickler NW dominiert die installierte Kapazität, aber eine breite Palette unabhängiger Stromerzeuger setzt nun auf große Portfolios.
- Bis 2030 könnte Frankreich mehr als 4,7 GW installierte Kapazität überschreiten, wobei sowohl Hoch- als auch Niederspannungsprojekte strukturell wichtig bleiben.
Frankreichs Batteriespeicher wachsen und verschieben sich zu längeren Speicherzeiten
Ende Q3 2025 verfügte Frankreich über etwas mehr als 1,32 GW netzgekoppelte Batteriespeicher. Bis Ende Q4 2025 wird eine installierte Kapazität von 1,46 GW erwartet, mit 265 MW, die im Laufe des Jahres in Betrieb genommen werden.
Bisher zielte der Großteil des Ausbaus auf kurzfristige Systemdienstleistungen ab, und die operative Flotte liegt im Schnitt noch bei etwa 1,1 Stunden.
Neue Projekte tendieren zu längeren Speicherzeiten: Kürzlich hinzugefügte Anlagen erreichen im Schnitt über 1,7 Stunden, und die meisten neuen Ankündigungen liegen nahe an 2 Stunden.
Wenige Großanlagen und eine dichte, verteilte Schicht
Der Ausbau in Frankreich wird durch zwei unterschiedliche Wachstumsmodelle geprägt.
- Großprojekte entstehen: Die 100 MW / 200 MWh Batterie von Harmony Energy ist bereits in Betrieb; große Anlagen entstehen in Cernay (TAG Energy, 240 MW / 480 MWh) und Saleux (Kallista Energy, 120 MW / 240 MWh).
- Verteilte Niederspannungsbatterien breiten sich schnell aus. NW hat mehr als 750 Ein-MW-Systeme ans Verteilnetz angeschlossen. Das ermöglicht eine schnellere Inbetriebnahme und einen früheren Zugang zu Erlösen aus Systemdienstleistungen.
Auch die Eigentümerstruktur bestätigt dieses Bild.
Mit 950 MW operativer Batteriekapazität dominiert NW den Markt. Ein paar frühe Investoren im großtechnischen Speicherbereich halten den Rest der Kapazität.
Gleichzeitig dringt eine wachsende Zahl von Akteuren in den Utility-Scale-Sektor vor, darunter Versorger wie Alpiq und Eni sowie IPPs wie Harmony Energy, Q Energy, TAG Energy und Acacia.
Blick auf 2030: Beschleunigtes Wachstum voraus
Prognosen bis 2030 zeigen einen beschleunigten Ausbau. Die angeschlossene Batteriekapazität in Frankreich könnte bis Ende 2030 rund 5,3 GW erreichen, gestützt durch eine wachsende Pipeline an Hoch- und Niederspannungsanschlüssen.
Große Utility-Scale-Projekte werden weiterhin ans Hochspannungsnetz angeschlossen, ihr Wachstum wird jedoch durch Netzanschlussbeschränkungen und die im RTE-Anschlussplan festgelegte Aufnahmekapazität limitiert.
Parallel dazu werden Niederspannungsbatterieprojekte weiter ausgebaut, da Entwickler diese Anschlüsse bevorzugen, um Anlagen schneller in Betrieb zu nehmen und früher Erlöse aus Systemdienstleistungen zu erzielen.



