Die Gewinner der Capacity Investment Scheme (CIS) dritten Ausschreibung wurden am 17. September 2025 bekannt gegeben. In dieser Runde wurden über 4 GW / 15 GWh Batteriespeicherkapazität über 16 Projekte gesichert – genug Energie, um 3,5 Millionen Haushalte im NEM für vier Stunden zu versorgen. Die staatliche Unterstützung für Energiespeicher erreicht nun insgesamt 9,2 GW und rückt damit näher an das für 2030 gesetzte Ziel von 14 GW heran. Gleichzeitig wird das Stromnetz vor dem Kohleausstieg gestärkt.
Dieser Artikel beleuchtet die Projekte mit Vertragszuschlag, vergleicht den Fortschritt mit den Kapazitätszielen, verfolgt, welche Gewinner bereits eine finale Investitionsentscheidung (FID) getroffen haben, und zeigt kommende Chancen für Batterieprojekte auf.
Zusammenfassung:
- Die dritte CIS-Ausschreibung vergab 4,13 GW an Batteriespeicherprojekte im gesamten NEM auf dem Festland. Dies ist die bislang größte Batterietender.
- Die Ausschreibung sicherte 15,37 GWh Speicherkapazität. Damit wurde der bisherige Rekord von 13,8 GWh aus den LTESA-Ausschreibungen für Langzeitspeicher übertroffen.
- Victoria führte die Bundesstaaten mit 1,33 GW an neuen Projekten an, gefolgt von New South Wales, Queensland und South Australia.
- Kombinierte LTESA- und CIS-Ausschreibungen haben nun über 9,2 GW an Speicherkapazität unterstützt, der Großteil davon in NSW.
- Weniger als ein Drittel der durch CIS und LTESA gesicherten Gesamtkapazität hat bisher die FID erreicht.
CIS-Ausschreibung 3 vergibt 4 GW Batteriespeicher im NEM
Die im November 2024 gestartete dritte Ausschreibung konzentrierte sich auf die Unterstützung neuer regelbarer Kapazitäten. Es wurden Vorschläge ab 30 MW und mindestens zwei Stunden Speicherdauer gesucht, um ein Gesamtziel von 4 GW und 16 GWh neuer Kapazität zu erreichen.
Dieses Ziel wurde weitgehend erreicht: 4,13 GW der 4 GW Zielkapazität wurden über 16 Projekte gesichert. Die Energiespeicherkapazität lag jedoch mit 15,37 GWh knapp unter dem Ziel von 16 GWh. Victoria hatte sowohl das höchste Ziel als auch die größte Beschaffung, gefolgt von New South Wales. Alle Systeme bis auf zwei sind auf vier Stunden ausgelegt.
Die durch das Programm abgesicherte regelbare Kapazität beträgt nun 9,2 GW und nähert sich dem kürzlich erweiterten Ziel von 14 GW.
New South Wales beherbergt den größten Anteil staatlich unterstützter Batteriespeicherprojekte und bereitet sich auf die geplante Abschaltung von Eraring im Jahr 2027 vor. Victoria holt schnell auf und sichert 1,3 GW an BESS-Kapazität im Zuge der geplanten Stilllegung von Yallourn West.
Lithium-Ionen-Batterien bleiben weiterhin am wettbewerbsfähigsten und erhielten in dieser Runde den gesamten Anteil der gesicherten Kapazität.
Der Erhalt eines CIS-Vertrags ist nur ein kleiner Teil des Entwicklungsprozesses, da viele siegreiche Gebote noch Hürden vor dem Baustart überwinden müssen.
CIS-Gewinner kämpfen um finale Investitionsentscheidung
Der Gewinn eines Capacity Investment Scheme Agreement (CISA) ist keine Garantie dafür, dass ein Projekt die finale Investitionsentscheidung (FID) erreicht. Er kann Entwicklern jedoch in den frühen Phasen helfen. Eine Einnahmengarantie kann dabei unterstützen, Grundstücksverträge zu sichern, gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen und den Netzanschluss zu beschleunigen.
Es ist jedoch kein Freifahrtschein. Kreditgeber unterstützen Projekte nicht zwangsläufig nur aufgrund eines CISA – einige sagen sogar, dass der Wert dieser Verträge nicht ausreicht, um eine Fremdfinanzierung zu sichern. Bisher haben nur 28 % der in früheren Ausschreibungen mit einem CISA ausgezeichneten Batteriekapazität die FID erreicht.
Das Programm hat die günstigsten Gebote priorisiert und bietet wenig Risiko für Projekte, die möglicherweise nie umgesetzt werden. Diese Struktur kann zu „Zombie-Projekten“ führen, die zwar Verträge gewinnen, aber keine Finanzierung erhalten.
Es bleibt abzuwarten, ob diese letzte Ausschreibungsrunde erfolgreicher ist – zwei Projekte haben jedoch bereits die FID erreicht.
Die nächste CIS-Ausschreibung zielt auf 6 GW an erneuerbaren Erzeugungsprojekten im NEM ab. Die erste Phase hat bereits 26,7 GWh an Hybridprojekt-Geboten angezogen und zeigt das große Interesse an Batteriespeichern.
Die nächste Long-Term Energy Service Agreement (LTESA)-Ausschreibung zur Netzstabilisierung startet voraussichtlich im vierten Quartal 2025. Gesucht werden 500 MW an gesicherter Erzeugung, um die Versorgungssicherheit in der Region Sydney-Newcastle-Wollongong während der Nachfragespitzen zu unterstützen.
Weitere Möglichkeiten für Batteriespeicher- und Hybridprojekte folgen mit den CIS-Ausschreibungen 7 und 8, die Erzeugungs- bzw. regelbare Kapazitäten beschaffen werden. Diese Ausschreibungen starten im September bzw. November 2025, wobei die genauen Kapazitätsziele noch nicht bekannt sind.






