26 June 2023

CfD-Batterien: Gemeinsame Nutzung von Speicher im Contracts for Difference-Programm

CfD-Batterien: Gemeinsame Nutzung von Speicher im Contracts for Difference-Programm

In der vierten Zuteilungsrunde des Contracts for Difference (CfD)-Programms erhielten mehrere geplante Projekte mit gemeinsamer Standortnutzung einen Zuschlag. Bis Ende 2025 sollen über 900 MW neue Batteriespeicherkapazität, die speziell gemeinsam mit durch CfD unterstützten Wind- oder Solaranlagen errichtet werden, ans Netz gehen. Dies scheint der Beginn dafür zu sein, dass (geplante) Projekte mit gemeinsamer Standortnutzung das Programm wirklich nutzen.

Shaniyaa erklärt die Pläne für gemeinsam genutzte Batteriespeicher und CfD-unterstützte Erneuerbare.

Warum kam es zu diesem Boom? Und wie sieht die Zukunft für Batteriespeicher und CfD-gestützte Erneuerbare aus?

Das CfD-Programm ist das wichtigste Instrument zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Kapazitäten

Das Contracts for Difference-Programm ist das wichtigste Förderinstrument der Regierung, um den Ausbau von Stromerzeugern mit niedrigen CO₂-Emissionen zu unterstützen. Das Low Carbon Contracts Company verwaltet das Programm.

CfDs bieten den Vertragsgewinnern einen garantierten „Strike Price“ für den erzeugten Strom.

Die Verträge laufen 15 Jahre. Das gibt den Betreibern Planungssicherheit und unterstützt die Finanzierung großer Projekte. Mehr Informationen darüber, wie das CfD-Programm funktioniert, finden Sie hier.

Das Programm deckt keine Energiespeicher ab (auch nicht bei gemeinsamer Standortnutzung) – nur Erzeugungsanlagen können einen Vertrag erhalten.

Gemeinsame Projekte können jetzt leichter einen Vertrag erhalten

Die Ergebnisse der vierten Zuteilungsrunde (AR4) wurden im Juli 2022 veröffentlicht. Es war die erste Runde seit AR1 (2014), in der Onshore-Wind und Photovoltaik wieder für CfDs zugelassen waren.

Dies fiel zusammen mit der Veröffentlichung des Smart Systems and Flexibility Plan durch die Regierung und Ofgem. Der Plan gab neue Hinweise und Klarstellungen dazu, wie gemeinsam genutzte Batteriespeicher im CfD-Programm behandelt werden sollen. Außerdem veröffentlichte das Low Carbon Contracts Company im Mai 2023 eine formale Richtlinie.

Was steht in der Richtlinie?

  • Batterien, die gemeinsam mit CfD-unterstützten Erzeugern betrieben werden, müssen als Balancing Mechanism Units (BMUs) registriert werden – sowohl für Stromimporte aus dem Netz als auch vom verbundenen Erzeuger.
  • Eine Batterie kann als primäre BMU (also völlig unabhängig von der Erzeugung) oder als sekundäre BMU (als virtuelle Lead Party über genehmigte Sub-Messung) registriert werden.
  • Die Richtlinie beschreibt auch zulässige Messkonzepte – einschließlich Hinweisen dazu, wie DC-gekoppelte Anlagen förderfähig sein können. (Mehr zu DC-Kopplung erfahren Sie hier.)

Die Projekte, die in der vierten Zuteilungsrunde einen Zuschlag erhielten, hatten sich jedoch bereits vor Veröffentlichung dieser neuen Richtlinie beworben. Das zeigt, dass die Entwickler Vertrauen hatten, dass die (damals) kommende Richtlinie keine ernsthaften Hindernisse für den Bau darstellen würde.

Über ein Drittel der mit CfD geförderten Solarkapazität wird gemeinsam genutzt

In AR4 erhielten rund 11 GW erneuerbare Kapazität einen Zuschlag – davon sollen 1,2 GW gemeinsam mit Batteriespeichern realisiert werden. An allen geplanten Standorten werden Batterien zusammen mit Solar- oder Onshore-Windanlagen installiert.

An diesen Standorten wird die Gesamtspeicherkapazität etwa 900 MW betragen. Einige dieser Standorte – zum Beispiel Cleve Hill (dazu später mehr) – verfügen über zusätzliche geplante Kapazitäten, die nicht durch CfD-Verträge abgedeckt sind.

In manchen Fällen verfügen diese Erzeuger über mehr Kapazität als im CfD-Vertrag vereinbart.

Speicherquoten sind bei Solar deutlich höher als bei Wind

Gemeinsam genutzte Speicher in CfD-Projekten reichen von 7,5 MW bis 150 MW. Das Verhältnis von Speicherkapazität zu Erzeugung variiert je nach Standort und Technologie.

Betrachtet man speziell die geplanten Standorte mit CfD-Zuschlag aus AR4, erwarten wir 25 MW Speicher für je 100 MW Onshore-Windleistung und 85 MW für je 100 MW Solarkapazität.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Phasen mit hoher Windstromerzeugung sind weniger vorhersehbar als bei Solar – und können in Spitzenzeiten auftreten, in denen Batterien vermutlich Strom verkaufen möchten.
  • Wind kann tagelang Strom erzeugen, was die Speicher am Export hindert.
  • Solar folgt hingegen einem vorhersehbaren Tagesverlauf, was regelmäßige Speicherexporte ermöglicht.
  • Der Auslastungsgrad von Wind ist zudem höher als bei Solar und verursacht mehr Einschränkungen für gemeinsam genutzte Speicher.

Daher haben Windparks tendenziell geringere Speicherquoten als Solarparks.

(Die 50-MW-Whitelee-Batterie von Scottish Power ist der größte gemeinsam genutzte Speicher Großbritanniens. Lesen Sie mehr darüber, wie Whitelee die Herausforderungen der Standortnutzung mit dem Windpark meistert, hier.)

Gemeinsame CfD-Projekte werden die Batteriespeicherkapazität in Großbritannien steigern

Solar- und Onshore-Windprojekte mit CfD-Zuschlag aus AR4 haben Inbetriebnahmedaten zwischen 2023 und 2025 anvisiert. Wenn die gemeinsam genutzten Batteriespeicher zeitgleich mit den erneuerbaren Anlagen in Betrieb gehen, wären alle Speicher bis Ende 2025 am Netz. Da die Speicher aber unabhängig vom CfD sind, könnten sie auch früher oder später als die Erzeugung in Betrieb gehen.

Wird diese Kapazität (zusammen mit der größeren Pipeline an Speicher mit Kapazitätsmarktverträgen) berücksichtigt, könnte die Batteriespeicherkapazität Großbritanniens bis Mitte 2025 auf 10 GW steigen. (Den aktuellen Ausbau-Report finden Sie hier.)

Nur zwei der geplanten Speicherprojekte, die gemeinsam mit CfD-gestützten Erneuerbaren entstehen, verfügen derzeit über Kapazitätsmarktverträge.

Gemeinsame Portfolios nehmen zu

Die meisten dieser Standorte werden Teil größerer Portfolios aus gemeinsam genutzten Erneuerbaren und Batteriespeichern sein. Einige dieser Projekte haben seit der CfD-Zuteilung den Besitzer gewechselt.

  • Zu Beginn 2023 übernahm RWE JBM Solar und damit deren gesamtes Portfolio aus Solar- und Batteriespeicherprojekten. Dazu gehören 250 MW Solarstrom im CfD, gemeinsam mit 250 MW Batteriespeicher.
  • Vantage RE erwarb Anfang 2023 zusätzliche 75 MW Solarkapazität mit CfDs von JBM Solar. Diese werden mit 65 MW Batteriespeicher kombiniert.
  • Scottish Power Renewables hat ebenfalls CfD-Projekte mit gemeinsam genutzten Speichern übernommen. Im Rahmen des Erwerbs eines größeren Portfolios von Elgin Energy wurden zwei CfD-Solarprojekte mit 70 MW Batteriespeicher übernommen.

Das größte gemeinsam genutzte Projekt ist Quinbrooks Cleve Hill Solar Project (auch „Project Fortress“ genannt). Hier gibt es einen CfD für 112 MW Solarkapazität – das Gesamtprojekt könnte jedoch bis zu 350 MW erreichen. Es wird mit 150 MW Speicher kombiniert – das wird (nach Fertigstellung) der größte gemeinsam genutzte Batteriespeicher Großbritanniens sein.

Solarprojekte mit Speicher dominieren den Süden

In der Regel werden die gemeinsam mit Windparks genutzten Speicher in Schottland stehen, während jene mit Solarprojekten vor allem in den Midlands und im Süden Englands entstehen.

Der Wettbewerb wird in AR5 härter

Die Ergebnisse der fünften Zuteilungsrunde werden zwischen Juli und September dieses Jahres erwartet. Das Budget für AR5 liegt bei 205 Millionen Pfund – fünf Millionen weniger als in AR4. Insgesamt sinken die für die Auktion zugewiesenen Preise.

In AR5 gibt es nur zwei Töpfe. Topf 1 (für etablierte Technologien) hat ein Budget von 170 Millionen Pfund. Topf 2 (für neue Technologien) umfasst 35 Millionen Pfund. Offshore-Wind ist zu Topf 1 hinzugekommen, sodass Onshore-Wind, Solar und Offshore-Wind direkt um Verträge konkurrieren.

Die Zukunft sieht vielversprechend aus für gemeinsame Standortnutzung

Trotz des oben genannten stärkeren Wettbewerbs sieht die Zukunft für geplante Projekte mit gemeinsamer Standortnutzung positiv aus.

  • CfD-Auktionen finden nun jährlich statt – zuvor waren sie alle zwei Jahre.
  • Die neuen Richtlinien erleichtern es Entwicklern erheblich, Batteriespeicher zusammen mit Erneuerbaren zu planen.
  • Zahlreiche Unternehmen entwickeln umfangreiche gemeinsame Portfolios, wodurch noch mehr Speicherkapazität schneller als erwartet ans Netz gehen wird.

Wir sind gespannt, welche Speicherprojekte aus den kommenden CfD-Auktionen hervorgehen werden.