In der aktuellen Aktualisierung unserer GB-Batterie-Pipeline sind 14 GW an Batterie-Energiespeicherprojekten geplant, die bis Ende 2027 in Großbritannien in den kommerziellen Betrieb gehen sollen. Damit würde die gesamte Betriebskapazität von heute 4 GW auf 18 GW steigen.
Unsere neuesten Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass tatsächlich nur 11,5 GW davon bis zu diesem Zeitpunkt in Betrieb gehen werden. Das würde ausreichen, um die gesamte betriebsbereite Batteriekapazität bis Ende 2027 auf 15 GW zu erhöhen.
Die Pipeline umfasst Batterieprojekte in Großbritannien, die über langfristige Verträge wie Kapazitätsmarktvereinbarungen und Pathfinder-Verträge verfügen. Sie reicht bis 2027. Jedes Projekt hat ein spezifisches, geschätztes Fertigstellungsdatum, basierend auf Pressemitteilungen, Unternehmenswebseiten, Vertragsbeginn oder direkter Bestätigung durch die verantwortlichen Unternehmen. Unterstützt wird dies durch Daten aus der Renewable Energy Planning Database (REPD) und dem Transmission Entry Capacity (TEC) Register.
Die Prognose spiegelt die Erwartung von Modo Energy wider, wieviel Kapazität tatsächlich ans Netz gehen wird. Diese basiert auf historischen Ausbau-Trends und berücksichtigt, wie sich diese künftig verändern könnten.
Unter Berücksichtigung von Verzögerungen beim Anschluss von Projekten prognostizieren wir eine Gesamtkapazität von 5,1 GW zum Ende des Jahres 2024. Das liegt 24 % unter den 6,7 GW aus der Pipeline. Bis Ende 2027 steigt dieser Wert auf 15,4 GW, was 14 % unter der Pipeline-Prognose von 17,9 GW liegt.

Verzögerungen führen zu kurzfristigen Prognosen unterhalb der FES
Die Future Energy Scenarios (FES) 2023 der ESO „stellen verschiedene glaubwürdige Wege zur Dekarbonisierung unseres Energiesystems dar, um das Ziel für 2050 zu erreichen“. Diese Szenarien enthalten für jedes Jahr bis 2050 spezifische Werte für Batteriespeicher in Großbritannien.
Obwohl der prognostizierte Ausbau dazu führen würde, dass die Gesamtkapazität in Großbritannien diese Szenarien übersteigt, würde es bis zu drei Jahre dauern, bis der Ausbau mit den FES gleichzieht.

Die aktuelle Kapazität und die weitere Prognose werden voraussichtlich nur das Szenario „Falling Short“ übertreffen. Das Zurückbleiben hinter den übrigen Szenarien und der Fünfjahresprognose könnte zwischen jetzt und 2027 zu Problemen für die Systemanforderungen führen. Die FES 2024 wird am 24. Juni 2024 veröffentlicht.
Die für Ende 2024 prognostizierte Kapazität ist seit Q3 2023 um 1,5 GW gesunken
Ende Q3 2023, nach den hohen Ausbauzahlen der vorangegangenen Quartale, wurde die Gesamtkapazität für Ende 2024 auf 6,6 GW geschätzt. 2023 war ein Rekordjahr für neu in Betrieb genommene Batteriekapazitäten. Im Durchschnitt gingen pro Quartal 415 MW ans Netz. Im ersten Quartal 2024 waren es jedoch nur 184 MW an neu in Betrieb genommener Kapazität.

Nach dem geringeren Ausbau im ersten Quartal 2024 und einer Anpassung der Methodik liegt die Prognose für die betriebsbereite Kapazität zum Jahresende 2024 nun um 1,5 GW unter dem Wert vom Ende Q3 2023.
Die gesamte Batteriekapazität könnte bis Ende 2027 zwischen 13 GW und 17 GW liegen
Verzögerungen wirken sich auf den Bau und die Inbetriebnahme neuer Batterieprojekte in Großbritannien aus. Diese reichen von Problemen bei der Inbetriebnahme bis hin zur Schließung von EPC-Unternehmen (Engineering, Procurement and Construction).
Die Unsicherheit darüber, wie sich diese Verzögerungen weiterhin auf Projekte auswirken werden, sowie ob Pipeline-Projekte tatsächlich umgesetzt werden, führt zu einer möglichen Differenz von bis zu 4 GW bei der betriebsbereiten Kapazität bis Ende 2027.

Setzt sich der Ausbau im langsameren Tempo fort, könnten es bis Ende 2024 nur 4,8 GW sein. Werden Verzögerungen überwunden und der Ausbau holt zur Pipeline auf, könnten es 5,8 GW sein.
87 % der neuen Kapazität in der Batterie-Pipeline kommt von 2-Stunden-Anlagen
Batterien mit einer Dauer von mindestens zwei Stunden werden zum häufigsten Batterietyp. Insgesamt machen diese Einheiten über 12 GW der Pipeline-Kapazität aus. Das entspricht 87 % der gesamten Pipeline-Kapazität.
Zwischen 3 GW und 4,2 GW an Batterien mit mindestens zwei Stunden Dauer sollen jedes Jahr von 2025 bis 2027 ins Netz integriert werden.

2026 weist mit 4,2 GW die höchste Anzahl an neuen Zwei-Stunden-Einheiten in der Pipeline auf, was 88 % der gesamten Pipeline dieses Jahres entspricht.
Der Anstieg der Zwei-Stunden-Anlagen bedeutet, dass die gesamte Batteriekapazität auf das Fünffache des heutigen Wertes wächst
Der Trend zu Zwei-Stunden-Anlagen bedeutet, dass die durchschnittliche Dauer der Batterieflotte 2027 auf 1,8 Stunden steigen könnte, verglichen mit 1,3 Stunden heute. Ende 2027 wird die gesamte Energiekapazität voraussichtlich 27 GWh betragen – das Fünffache des aktuellen Wertes.

Zusätzlich zu den neuen Batterien in der Pipeline entscheiden sich einige Betreiber dafür, die Kapazität bestehender Standorte zu erhöhen. Gresham House plant, die Energiekapazität seiner bestehenden und geplanten Standorte 2024 um 330 MWh zu steigern. Im April wurde die Erweiterung um 14 MWh am Standort Arbroath abgeschlossen.
„Megabatterien“ ab 200 MW machen 68 % der Pipeline-Kapazität 2026 aus
Derzeit gibt es in Großbritannien keine kommerziell betriebenen Batterieanlagen mit mehr als 100 MW. Allerdings befinden sich 19 Standorte mit mindestens 200 MW Kapazität in der Pipeline. Die größte davon ist der 1 GW Trafford Power Standort, im Besitz von Carlton Power.
Im Jahr 2025 stammen 57 % der Pipeline-Kapazität von Batterien mit einer Leistung von mindestens 200 MW. 2026 sind es 68 %.

Diese Batterien markieren einen Wandel in der Größenordnung von Batteriespeichern in Großbritannien. Derzeit gibt es nur fünf Batterien mit einer Leistung von 98–100 MW, was 13 % der Gesamtkapazität entspricht. Laut Pipeline könnten 2027 fast die Hälfte der gesamten Kapazität von Standorten mit 100 MW oder mehr stammen.

Vier Unternehmen werden bis 2027 Portfolios von je 1 GW haben
Die Pipeline umfasst über 70 Unternehmen und Partnerschaften. Hinzu kommen etwa dreißig weitere Unternehmen oder Partnerschaften mit bestehenden Batteriespeichern. Zusammengenommen werden die fünfzig Unternehmen mit der größten Kapazität bis 2027 rund 92 % der gesamten Batteriekapazität in Großbritannien stellen.

Die vier größten Unternehmen – Zenobe, Gresham House, Amp Energy und Carlton Power – könnten bis Ende 2027 jeweils Portfolios von mindestens 1 GW besitzen.
Einige Unternehmen erscheinen aufgrund von Partnerschaften mehrfach in der Liste.
Der Süden Schottlands wird die höchste Gesamtkapazität aller Grid Supply Point Regionen (GSPs) haben
Laut Pipeline könnte die Batterie-Kapazität im Süden Schottlands von aktuell 350 MW bis Ende 2027 auf 3,8 GW steigen. Damit wäre dies die GSP-Region mit der höchsten Gesamtleistung. Im Gegensatz dazu würde die Region Südwales nur um 260 MW wachsen – von 67 MW auf 336 MW.

Obwohl der Süden Schottlands bis Ende 2027 die höchste Kapazität haben könnte, variiert dies in den Jahren davor. Laut Pipeline hätte Yorkshire Ende 2024 die höchste Kapazität, Nordwesten Ende 2025, und ab Ende 2026 dann Südschottland.

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