Im Dezember hat der ESO neue Richtlinien für Einheiten im Balancing-Mechanismus (BMUs) veröffentlicht, die insbesondere Batteriespeicher betreffen. Diese geben bewährte Verfahren für die Übermittlung von MEL (Maximaler Exportgrenzwert) und MIL (Maximaler Importgrenzwert) über EDT/EDL (das Kommunikationsprotokoll für die meisten BM-registrierten Systeme) vor.
Warum wurden diese neuen MEL/MIL-Richtlinien veröffentlicht?
Das Hauptziel der Aktualisierung ist es, unnötige oder nutzlose Informationen an den ESO zu reduzieren, um den gesamten Datenfluss zu verringern. Außerdem wird klargestellt, wie BMUs im Balancing-Mechanismus Leistung als nicht verfügbar deklarieren sollen, wenn sie für Frequenzregelung beauftragt sind.
Jede BMU teilt der Leitwarte mit, wie viel Leistung sie maximal exportieren und importieren kann – über MEL und MIL. Für Batteriespeicher entspricht dies der maximalen Leistung, die für 15 Minuten bereitgestellt werden kann, abhängig vom Ladezustand. Dies wird aktuell durch die neue Grid Code-Änderung GC0166 überarbeitet.
Der ESO hat erklärt, dass die oben genannten Richtlinien derzeit noch nicht verpflichtend sind, aber die Dateneinreichungen überwacht werden.
Das Datenvolumen in der Leitwarte wächst und verursacht technische Probleme
Der ESO berichtet, dass mittlerweile fast dreimal so viele MIL/MEL-Dateneinreichungen von Batterie-BMUs eingehen wie noch im Januar 2023. Dies hat zu Belastungen der IT-Systeme von ESO und Elexon geführt und verzögert die Datenveröffentlichung.
Auch in der Leitwarte führt dies zunehmend zu Problemen, sodass der ESO am 14. Oktober beschlossen hat, kein dynamisches Regelvolumen zu beschaffen. Der Grund: Der Dienst kann dazu führen, dass eine große Menge an MILs und MELs kontinuierlich an die Leitwarte gesendet wird.
Fünf Wege, um MEL/MIL-Einreichungen zu reduzieren
Der ESO hat fünf verschiedene Szenarien hervorgehoben, die das System unnötig belasten:
- Doppelte Datensätze: Die gleichen Informationen werden mehrfach gesendet.
- Redundante Datensätze: Informationen werden für denselben Zeitraum ohne Änderung übermittelt.
- Unnötige Granularität: Daten werden auf mehrere Abrechnungsperioden aufgeteilt, obwohl sie als Block gesendet werden könnten.
- Unnötige Präzision: Hochpräzise Daten werden zu weit im Voraus eingereicht.
- Masseneinreichungen: Automatisierte Einreichungen für mehrere Einheiten werden gleichzeitig statt über die halbe Stunde verteilt gesendet.
Der ESO wünscht sich, dass Betreiber insbesondere bei Szenarien 1, 2 und 3 die Dateneinreichungen so weit wie möglich optimieren. Die wichtigste Änderung besteht darin, MEL und MIL nicht erneut zu deklarieren, wenn sich die Informationen zur Leitwarte nicht geändert haben.

Für Szenario 4 weist der ESO darauf hin, dass Einreichungen, die mehr als 30 Minuten im Voraus erfolgen, selten nützlich sind, da sie oft überschrieben werden. Besonders bei der Frequenzregelung ändert sich der Energiezustand der Einheit häufig. Daher müssen diese zukünftigen Einreichungen nicht so genau sein wie die innerhalb der Abrechnungsperiode.
Für Szenario 5 empfiehlt der ESO, automatisierte Dateneinreichungen über die halbe Stunde zu verteilen, statt sie alle gleichzeitig zu senden. Beispielsweise könnten Einreichungen für zehn Einheiten zwischen 09:00 und 09:10 im Minutentakt erfolgen, statt alle um 09:00 Uhr.
Nichtverfügbarkeit für Frequenzregelung sollte über MEL und MIL deklariert werden
Wenn BMUs Erlöse aus dem Balancing-Mechanismus mit Frequenzregelungsdiensten kombinieren, müssen sie die für die Frequenzregelung reservierte Leistung als nicht verfügbar deklarieren. Derzeit gibt es zwei Methoden am Markt: Entweder wird der MEL/MIL um das vertraglich gebundene Volumen reduziert, oder es werden für den reservierten Teil extrem hohe Preise (+£9.999/MWh) angesetzt.
Der ESO fordert alle Anbieter auf, künftig ausschließlich MEL/MIL zu nutzen, um anzuzeigen, welcher Leistungsanteil aufgrund der Frequenzregelung nicht verfügbar ist.
Gebots-/Angebotsstufen können nur halbstündlich und relativ zum FPN angegeben werden. Dies kann zu Problemen führen, wenn Batteriespeicher innerhalb der Abrechnungsperiode hoch- oder heruntergefahren werden. Es gilt technisch auch nicht als „nicht verfügbar“ und hat nach dem Start des Bulk Dispatch zu Problemen geführt.
Im folgenden Beispiel nutzt ein Batteriespeicher mit einem 5-MW-Frequenzregelungsvertrag ein hochpreisiges Angebot, um 5 MW Kapazität zu reservieren. Am Ende des EFA-Blocks wird das Angebot angepasst, um 25 MW für einen neuen Frequenzregelungsvertrag zu reservieren. Gleichzeitig liefert die Batterie ein PN von 20 MW mit Rampe.

Gebots-/Angebotsstufen sind nicht fest, sondern beziehen sich auf das PN. Dadurch entsteht eine kurze Phase, in der das hochpreisige Angebot auf die verfügbare Kapazität zugreift. Das führt dazu, dass die Einheit für ein Angebot, das sie sonst hätte annehmen können, nicht mehr abgerufen werden kann.
Die Deklaration von Nichtverfügbarkeit über MEL/MIL führt zu besseren Ergebnissen für ESO und Batteriespeicher
Stattdessen sollte das MEL genutzt werden, um Kapazität für Frequenzregelungsdienste zu reservieren. In diesem Beispiel liegt das MEL der Einheit bei 40 MW, da die Batterie nur 40 MW für 15 Minuten Bereitstellung verfügbar hat. 5 MW sind weiterhin für die Frequenzregelung reserviert.

Nach dem Wechsel des EFA-Blocks ändert der Betreiber das MEL auf 25 MW, um dies für den neuen Frequenzregelungsvertrag zu reservieren. Da MEL nicht proportional zum PN ist, kann die Batterie nun das Angebot zum früheren Hochfahren annehmen und so zusätzliche Einnahmen erzielen.
Der Umstieg auf die Open Balancing Platform soll Datenprobleme lösen
Die Open Balancing Platform wurde entwickelt, um große Datenmengen zu verarbeiten. Die bisherigen Altsysteme sind dazu jedoch nicht in der Lage. Der ESO hat angekündigt, die Altsysteme weiter zu nutzen, bis die OPB vollständig entwickelt ist (voraussichtlich 2027). Daher muss weiterhin überwacht werden, wie die Systeme mit den Daten umgehen.