1 hour ago

Ein Investorenleitfaden: Co-Located vs. Standalone-Batteriespeicher im CAISO

Written by:

Ein Investorenleitfaden: Co-Located vs. Standalone-Batteriespeicher im CAISO

Investitionsgremien, die Projekte zur Batteriespeicherung von Energie bewerten, stehen vor einer grundlegenden Kreditentscheidung zwischen eigenständigen und co-lokalisierten Konfigurationen.

Die beiden Modelle liegen bei den Händlererlösen an entgegengesetzten Enden des Risiko-Rendite-Spektrums. Seit Anfang 2024:

  • Co-lokalisierte Batterien weisen eine um 18 % geringere Erlösvolatilität auf, mit einer Standardabweichung von 200 $/MW-Tag gegenüber 245 $/MW-Tag bei eigenständigen Anlagen.
  • Eigenständige Batterien erzielten 23 % höhere durchschnittliche Händlererlöse – im Schnitt 193 $/MW-Tag gegenüber 157 $/MW-Tag bei co-lokalisierten Einheiten.

Für Kreditgeber ergibt sich daraus ein Zielkonflikt: Eigenständige Batterien bieten höhere Renditen, gehen jedoch mit größerer Unsicherheit einher. Co-lokalisierte Konfigurationen ermöglichen vorhersehbarere Cashflows, allerdings mit begrenztem Aufwärtspotenzial.

Die Wahl hängt davon ab, wie viel Erlösvolatilität ein Kreditgeber akzeptieren kann, welche Vertragsbedingungen verlangt werden und wie das Projekt ins Gesamtportfolio passt – nicht nur davon, welche Konfiguration die höchsten Erlöse generiert.

​Erlösvolatilität wirkt sich negativ auf die Finanzierungskonditionen aus – sowohl bei Projektkrediten als auch bei Abnahmepreisen.

Seit Anfang 2024 erzielten eigenständige Batterien an 14 % der Tage mehr als 350 $/MW, während dies bei solar-co-lokalisierten Batterien nur an 7 % der Tage der Fall war. Das Potenzial für Tage mit hohen Erlösen kann die Preise für Abnahmeverträge bei eigenständigen Einheiten nach oben treiben.

Andererseits verzeichnen eigenständige Batterien auch häufiger Tage mit negativen Erlösen als co-lokalisierte: 17 % gegenüber 11 %. Dies dämpft die Nachfrage von Abnehmern und veranlasst Kreditgeber dazu, höhere Zinssätze zur Kompensation des Ausfallrisikos zu verlangen.

Die Verteilung der Erlöse ist für die Finanzierung entscheidend. Kreditgeber achten weniger auf den Durchschnittserlös als auf die Häufigkeit von Niedrigertragsperioden, die Vertragsverletzungen auslösen könnten. Diese größere Streuung führt dazu, dass eigenständige Batterien als risikoreichere Anlagen eingestuft werden.

Bei Fragen zur CAISO-Analyse von Modo Energy wenden Sie sich gerne an logan@modoenergy.com oder ovais@modoenergy.com.


Eigenständige Batterien erzielten seit 2024 das 1,23-Fache

Großbatterieprojekte laufen in der Regel über 15–20 Jahre – ungefähr so lange wie die erwartete Betriebsdauer. Für Kreditgeber ist die entscheidende Frage nicht, ob der aktuelle Erlösaufschlag von 23 % existiert, sondern ob dieser Unterschied auch durch Marktzyklen, Erlösrückgänge und Netzentwicklung bestehen bleibt.

Beide Batterietypen folgen saisonalen Mustern, aber der Aufschlag bleibt bestehen

Im Zeitverlauf verhalten sich die Erlöse von eigenständigen und co-lokalisierten Batterien ähnlich. Die Erlöse erreichen im Sommer (z. B. Juli 2024) ihren Höhepunkt und bleiben auch 2025 stabil. (Mehr dazu, wie Marktdynamiken die Händlererlöse von BESS beeinflussen, finden Sie in unseren Benchmark-Artikeln zu September, Oktober und November 2025.)

Beide Konfigurationen reagieren auf die Marktbedingungen, aber der Aufschlag für eigenständige Batterien bleibt quartalsübergreifend bestehen.

Für Kreditgeber bedeutet das, dass Cashflow-Prognosen keine großen saisonalen Anpassungen benötigen, die das Risiko von Vertragsverletzungen in umsatzschwachen Zeiten erhöhen könnten.

Eigenständige Batterien: Höhere und volatilere Erlöse

Seit Anfang 2024 erzielen eigenständige Batterien durchgehend höhere Erlöse als co-lokalisierte Einheiten. Das Verhältnis lag zwischen 0,8x und 2,1x, mit Extremwerten Anfang 2024, als die Stichprobe co-lokalisierter Anlagen noch klein war.

Seit Q2 2024 bewegt sich das Verhältnis zwischen 0,8x und 1,9x, wobei die Werte 2025 nie unter 1,1x fielen. Über die gesamte Stichprobe hinweg beträgt der durchschnittliche Erlösaufschlag 1,23x.

Diese Konstanz ermöglicht es Kreditgebern, den Erlösaufschlag eigenständiger Batterien direkt in die Cashflow-Planung einzubeziehen. Die Beziehung erwies sich in den letzten zwei Jahren als stabil über verschiedene Marktbedingungen hinweg.

Die Erlösvolatilität eigenständiger Batterien liegt seit Dezember 2024 konstant über der von co-lokalisierten Anlagen. Bis April 2025 erreichte das Verhältnis 2,3x – die Erlöse eigenständiger Batterien waren mehr als doppelt so volatil.

Diese Entwicklung nimmt seit Q3 2024 stetig zu und zeigt, dass der Trend strukturell und anhaltend ist.

Für Kreditgeber bedeutet diese wachsende Kluft, dass eigenständige Projekte mit zunehmender Unsicherheit bei den Händlererlösen rechnen müssen, auch wenn die Durchschnittserlöse relativ stabil bleiben.

Warum unterscheiden sich die Erlöse?

Co-lokalisierte Batterien optimieren auf Standortgesamtertrag und nicht nur auf die Händlererlöse der Speichereinheit.

Das bedeutet, dass die Batterie im Zusammenspiel mit der Solaranlage gesteuert wird, um den Gesamtertrag zu maximieren. Dabei kann es sinnvoll sein, niedrigere reine Batterieerlöse in Kauf zu nehmen, wenn dies die Projektrendite verbessert oder die Förderfähigkeit für Investment Tax Credits erhält.

Eigenständige Batterien hingegen können rein auf Händleroptimierung setzen (im Rahmen vertraglicher Vorgaben). Sie können laden und entladen, wann immer die Marktbedingungen am günstigsten sind. Diese Flexibilität führt naturgemäß zu höherem Potenzial, aber auch zu größerer Volatilität.

Co-lokalisierte Batterien erzielen mehr Erlöse im Real-Time-Markt

Seit 2024 wurden 34 % der Erlöse co-lokalisierter Batterien im Real-Time Energy Market des CAISO erwirtschaftet, bei eigenständigen Batterien hingegen nur 12 %. Was bedeutet das für Betreiber?

Die Betriebsführung ist aufwändiger als bei einer eigenständigen Einheit. Statt nur auf Preissignale zu reagieren, handelt eine co-lokalisierte Batterie „um“ den Output des Solargenerators herum. Eine co-lokalisierte BESS-Einheit hält Kapazität aus dem Day-Ahead- und Systemdienstleistungsmarkt zurück, um auf kurzfristige Solarschwankungen reagieren zu können.

Diese zusätzliche Komplexität macht die Wahl eines erfahrenen und engagierten Optimierers oder Betreibers für Eigentümer co-lokalisierter Batterien besonders wichtig – ebenso für Kreditgeber, die auf stabile Cashflows zur Absicherung ihrer Kreditrückzahlungen setzen.

​Eigenständige Batterien erzielen einen höheren Anteil ihrer Erlöse aus Systemdienstleistungen als co-lokalisierte Einheiten: 32 % gegenüber 25 %.

Da CAISO-Systemdienstleistungen netzweit abgerechnet werden, erzielen eigenständige Anlagen einen geringeren Anteil ihrer Erlöse aus standortspezifischen Preisdifferenzen. Ihr Basisrisiko ist also niedriger.

Daher ist die Wahl des richtigen Betreibers für co-lokalisierte Standorte umso wichtiger.

Co-lokalisierte Batterien verzichten auf Händlererlöse zugunsten des Gesamtnutzens

Entwickler kombinieren Batterien mit Solaranlagen nicht ausschließlich, um die Händlererlöse der Batterie zu maximieren. Stattdessen wird der Speicher genutzt, um die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit des gesamten Standorts zu verbessern.

In der Praxis kann eine gekoppelte Batterie das Abregelungsrisiko einer Solaranlage verringern. Erreicht eine Solaranlage während der Spitzenleistung häufig Netzengpässe, kann CAISO die eingespeiste Energie begrenzen. Zu viel Abregelung könnte die Förderfähigkeit für Investment Tax Credits gefährden, wenn das Projekt nicht genügend erneuerbare Energie erzeugt.

​Indem die Batterie bei hoher Solarproduktion lädt und bei nachlassenden Engpässen entlädt, mindert sie das Abregelungsrisiko, erschließt zusätzliche Händlererlöse für die Solaranlage und erhält die Förderfähigkeit für Steuervorteile. Gleichzeitig profitiert die Batterie konsequent von niedrigen Ladekosten.

Abonnenten der CAISO-Analysen von Modo Energy können die in diesem Bericht enthaltenen Anlagenertragsdaten unten herunterladen. Bei Fragen zu CAISO oder FERC EQR-Daten wenden Sie sich gerne an logan@modoenergy.com oder logan@modoenergy.com.


Download

Get full access to Modo Energy Research

Already a subscriber?